Der Vorteil einer schriftlichen Rückmeldung besteht darin, dass Sie nachher eine Art Checkliste erhalten, die Sie in aller Ruhe abarbeiten (oder ignorieren) können. Auch bleibt dabei der Wortlaut des Feedbacks bestehen. Bei mündlichem Feedback verpassen wir vieles, da unsere Aufmerksamkeit mehr gefordert ist und wir nicht alles notieren können.
Wenn eine Arbeit oder ein Projekt schon weiter fortgeschritten ist, lohnt es sich ein schriftliches Feedback einzuholen. Dieses soll sich auf einen bereits ausgereiften Entwurf beziehen. Im Gegensatz zum Pitch Meeting, geht es hier nicht darum, Ihre Idee zu schärfen, sondern den Entwurf weiter zu entwickeln und für die Abgabe bereit zu machen.
Für die Arbeit an Entwürfen arbeiten wir in Microsoft Word. Dieses erlaubt uns nicht nur in den Text einzugreifen, sondern auch mit Kommentaren Bezug zum Text zu nehmen. Geben Sie gleich zu Beginn des Projektes, das Word Dokument den anderen Personen frei.
Beachten Sie dazu die Anleitung.
Planung
Bei der Durchführung des Feedbacks ist es wichtig, dass Sie eine genaue Vorstellung haben, was Sie sich vom Feedback erhoffen. Dies ist nicht immer einfach. Glücklicherweise gibt es Hilfestellungen, die Ihnen helfen einen Fokus zu setzen. Wichtig ist, dass beide Teilnehmer:innen zu Beginn abmachen, worauf Sie sich bei der Durchsicht achten sollen. Sprechen Sie sich also gut ab.
- Nutzen Sie die Qualitätskriterien, die für den Auftrag formuliert worden sind. Diese sind in meinem Unterricht in Frageform verfasst. Während dem Feedback kann z.B. überprüft werden, ob alle Fragen mit Ja beantwortet werden können.
- Je nachdem stellt Ihnen die Lehrperson ein Klassenfeedback zur Verfügung. Hier finden Sie Rückmeldungen zu verschiedenen Entwürfen aus der Klasse. D.h. heisst hier wird nicht alles auf Sie zutreffen, aber gehen Sie es trotzdem Punkt für Punkt durch und überprüfen Sie, welche Anforderungen noch nicht erfüllt werden.
- Oft ist es jedoch einfacher, sich nur auf einzelne Kriterien zu beziehen. Das überfordert weniger und gibt einen klaren Fokus beim Lesen. Überlegen Sie also genau, wo Sie noch unsicher sind und geben Sie Feedbackwünsche an. Sagen Sie also der anderen Person genau, worauf Sie sich achten soll. Mögliche Wünsche wären:
- Kannst du dich in der Einleitung achten, ob meine Beschreibung des Themas verständlich ist?
- Sind meine Argumente nachvollziehbar?
- Macht die Reihenfolge meiner Argumente Sinn?
- Belegen meine Argumente wirklich meine These/Fragestellung oder komme ich vom Weg ab?
Durchführung
Lesen Sie nun den Entwurf genau durch und geben Sie Rückmeldungen in den Kommentaren.
- Geben Sie Tipps, wenn Ihnen etwas auffällt: z.B.
- “Hier fehlt eine Fussnote.”
- “Diesen Begriff würde ich kurz erklären.”
- Sie können aber auch Fragen stellen, wenn etwas unklar ist:
- ”Wie verstehst du diesen Begriff?”
- “Woher hast du diese Information?”
- “Wo ist hier der Zusammenhang zum Thema?”).
- Geben Sie nach dem Lesen und Verfassen der Kommentare noch eine kurze mündliche Rückmeldung.
- Sagen Sie, was Ihnen am Entwurf gefällt.
- Fassen Sie kurz zusammen, welche Rückmeldungen Sie hinterlassen haben und warum.
Umsetzung und Reflexion
- Lesen Sie nun die Kommentare genau durch und machen Sie Anpassungen im Dokument.
- Zum Schluss notieren Sie in der Reflexion, wie Sie vom Feedback profitiert haben und was Sie geändert haben. Dieser Schritt kann je nach Aufgabe variieren.
Literatur
© 2025 Lukas Pfeifer