Die Bewertung der Arbeit und damit das Setzen von Punkten und einer abschliessenden Note soll gezielt von der Korrektur abgetrennt werden. Ziffernnoten signalisieren den Schüler*innen, dass das Lernen abgeschlossen ist.
Für mich habe ich daraus den Schluss gezogen, dass ich erst Punkte und Ziffern ins Spiel bringe, wenn die Schüler*innen die definitiven Produkte abgeben und ab jetzt nichts mehr geändert wird. Die Note soll einen Schlussstrich ziehen.
- Feedback und Noten
- Anwendung des Bewertungsrasters
- Rubrik-Funktion in Teams
- Beispiel einer Punktesetzung
Feedback und Noten
Dieser Schlussstrich benötigt kein zusätzliches Feedback mehr. Auch dies ist im Sinne von Dylan Wiliams «Four Quarters Marking». Wenn ich als Lehrperson bewusst meine Korrekturzeit einteile, macht ein Feedback, das zusammen mit der Note gegeben wird, wenig Sinn. Feedback hat nur dann eine Wirkung, wenn es umgesetzt werden kann. Ein ausgiebiges Feedback zusammen mit der Note verfehlt dabei seine Wirkung und wird kaum gelesen. Somit ist es für uns Lehrpersonen eine Zeitverschwendung.
Vielmehr sehen es die Schüler*innen (meist berechtigt) als eine Rechtfertigung der gegebenen Note an. Eine Rückmeldung zusammen mit der Note soll die Entscheidung der Notensetzung untermauern und mögliche Diskussionen über die Note abklemmen. Wenn wir dies erreichen wollen, kann die Note natürlich auch mit Feedback versehen werden. Auf den Lernprozess der Schüler*in wird es aber nur einen geringen Einfluss haben.
Anwendung des Bewertungsrasters
Nach der definitiven Abgabe der Produkte kommt nun das Bewertungsraster zum Einsatz, um die Qualitäten der Arbeiten in Punkte und eine Note umzumünzen. Wir müssen uns jedoch bewusst sein, dass das Raster immer nur eine Annäherung ist, die einen grossen Teil der Arbeiten zwar erfassen kann, aber im Grunde unzulänglich ist, um allen individuellen Zugängen zum Thema bei der Umsetzung des Produktes gerecht zu werden.
Auch wenn wir ein Bewertungsraster anwenden, das mit den Schüler*innen erstellt und besprochen wurde und das eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt, die für das Produkt wichtig sind, müssen wir anerkennen, dass die vergebenen Punkte und die daraus resultierende Note immer ungenau und scheinobjektiv sein wird. (Winter 2015, S. 202).
Trotzdem sind wir natürlich gezwungen eine abschliessende Note zu setzen.
Rubrik-Funktion in Teams
Die Aufgabenfunktion in Microsoft Teams ist eine sehr einfache Möglichkeit, Aufträge auszuteilen und zu verwalten. Dabei eignet sich vor allem die eher versteckte Funktion «Rubrik», um ein Beurteilungsraster direkt mit der Aufgabe zu verbinden und mit Punkten zu kombinieren. Klicke in der Aufgabe auf den Button «Rubrik hinzufügen». Dann können dort sehr einfach Kriterien und Deskriptoren ausformuliert werden.
Beispiel einer Punktesetzung
Hier ein Beispiel von Qualitätskriterien für ein Lernvideo zum Kalten Krieg. Hier habe ich den Inhalt doppelt gewichtet und den Effort direkt auf die Produktion des Videos bezogen. Sprache und Quellen werden zusammengefasst.
Im Sinne einer möglichst einfachen Aufschlüsselung, versehe ich alle Kriterien mit 6 möglichen Punkten. So werden die einzelnen Kriterien zu Teilnoten. Der Durchschnitt dieser Teilnoten ergibt dann die Note des Projekts. In diesem System sind immer 24 Punkte möglich. Die erreichten Punkte werden durch vier gerechnet. So entstehen Viertelnoten für die Produkte.
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© Lukas Pfeifer, 2025