Der Projektauftrag umfasst eine Beschreibung der Ziele des Projektes, eine schrittweise Anleitung, wie diese Ziele erreicht werden können und umreisst die Qualitätskriterien. Zusätzlich können die notwendigen Methodenanleitungen angehängt werden.
Die Anleitung ist dabei projektspezifisch, während die Methodenanleitungen universellen Charakter haben und auch in anderen Kontexten verwendet werden können. Zusätzlich können auch projektspezifische Regeln, Einschränkungen, Rahmenbedingungen und natürlich Deadlines festgelegt.
Produkte
In meinem Unterricht sind Produkte eigentlich immer Textarbeit, egal welche mediale Form sie am Schluss annehmen. Egal ob ein Podcast, ein Lernvideo, eine Website, ein Plakat oder eine Powerpoint Präsentation, die Schüler*innen müssen zusätzlich zum Produkt immer einen Text mit dem Skript oder einer Beschreibung abgegeben werden. Diese Texte bilden dann die Grundlage für die Prozessarbeit im Unterricht. Bevor eine konzeptionelle Grundlage für ein Produkt nicht verfasst und ausgereift worden ist, wird den Schülern nicht empfohlen, zur gestalterischen Arbeit überzugehen.
Wenn Schüler*innen Informationen aufarbeiten sollen (dies ist vor allem im Geschichtsunterricht der Fall), durchlaufen sie dabei eigentlich immer die Prinzipien der Informationskompetenz. In einem ersten Schritt recherchieren sie und tragen Informationen zu ihrem Thema zusammen, dann untersuchen sie die gefundenen Informationen auf ihren Inhalt und Gehalt. Schliesslich werden die Informationen strukturiert, so dass für das Produkt genutzt werden können. Für die Vermittlung des Themas werden nun Texte geschrieben und die Schritte zur Erstellung eines Produktes durchlaufen.
Ziel und Vorgehen
Ich beginne meine Projektanleitungen jeweils mit einer kurzen Einleitung, in der ich den Umfang des Projektes und das Produkt kurz erläutere. Dann werden die einzelnen Schritte zur Erstellung des Projektes vorgestellt. Ich bin dazu übergegangen, diese zu nummerieren. Dies hilft den Schüler*innen ihr Vorgehen schrittweise zu planen.
Der Projektanleitung können auch weitere Ressourcen und Links beigefügt werden. In Geschichte stelle ich ihnen meistens Kapitel aus Geschichtsbüchern, Artikel aus Fachzeitschriften als PDFs oder Links zu vertrauenswürdigen Onlineportalen zur Verfügung.
Regeln und Rahmenbedingungen
Die Anleitung enthält auch Regeln und Einschränkungen, die für die Schüler*innen den Rahmen des Projekts veranschaulichen. Das Wording (Regeln, Vorgaben oder Rahmenbedingungen) kann je nach Klasse angepasst werden. Gewisse Schüler*innen reagieren besser auf Regeln, während andere einen Rahmen bevorzugen.
Dabei könnte man folgende Themen ansprechen:
- Anzahl Wörter
- Umgang mit Plagiat
- Umgang mit Quellen (Fussnoten und Literaturverzeichnis)
- Zugelassene Hilfsmittel (z.B. DeepL)
- Dateiformat der Abgabe
- Ort der Abgabe (Teams-Aufgaben, Email etc.)
- Deadlines (können mit der Klasse verhandelt werden. Der Ausschlag, könnte ein freies Fenster im Kalender der Lehrkraft geben, wo sie auch Zeit hat zu korrigieren. Vorher macht eigentlich keinen Sinn.)
Themenwahl und Schwerpunkte
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich viel spannendere Arbeiten erhalte, wenn ich den Schüler*innen die Themen nicht zu genau vorgebe und auch eine Themenauswahl so offen wie möglich halte. So erhalten die Schüler*innen die Möglichkeit, ein eigenes Thema mit einer Fragestellung zu entwickeln. Dieses muss sich natürlich in einem bestimmten thematischen Rahmen bewegen und sich an logistische Vorgaben halten.
Wenn die Schüler*innen aber die Freiheit bekommen, sich selbst Schwerpunkte zu setzen, werden sie sich viel intensiver mit dem Thema auseinandersetzen. Dies verlangt uns aber auch eine grössere Flexibilität bei der Betreuung der Arbeit ab und man muss bereit sein, Themen zuzulassen, die man eigentlich nicht beabsichtigt hatte. Aus meiner Sicht lohnt es sich aber, den Schüler*innen ein Grundvertrauen entgegenzubringen.
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© Lukas Pfeifer, 2025