Wenn wir mit der Planung eines Projektes beginnen, sollten folgende Fragen eingehend beantwortet werden:
- Wie viel Zeit habe ich für das ganze Projekt zur Verfügung?
- Wie viele Lektionen bekommen die Schüler*innen, um am Produkt zu arbeiten
- Welche Inhalte müssen im Unterricht mit der Klasse thematisiert werden?
- Welche Themenbereiche können die Schüler*innen frei wählen?
- Gibt es Inputs oder Workshops, die freiwillig von den Schüler*innen besucht werden können? Wenn ja, welche?
- Wann habe ich freie Korrekturzeitfenster in meiner Zeitplanung?
Die Beantwortung dieser Fragen schafft einen organisatorischen Rahmen für das Projekt. Danach fallen Entscheidungen rund um den stofflichen Umfang des Themas, Zeitfenster und Deadlines einfacher.
Modelle
Wenn immer möglich, sollte man nach Modellen von Arbeiten suchen, die den Schülern ein erfolgreiches und qualitativ hochstehendes Produkt veranschaulichen können. Oder umgekehrt Modelle, die die angestrebten Qualitätsansprüche noch nicht erfüllen. Am besten handelt es sich dabei um Produkte, die von anderen Schüler*innen erstellt wurden. Diese können anonymisiert mit den Schüler*innen angeschaut, besprochen und kritisiert werden.
Ich habe einzelne Modelle von Produkten anonymisiert, ausgedruckt und in meinem Zimmer aufgehängt. Immer wieder bleiben Schüler*innen davorstehen und betrachten die Texte und Bilder. Im Verlaufe des Schuljahres, wenn sie selbst an ihren Produkten arbeiten, werden die aufgehängten Arbeiten besonders relevant.
Das Arbeiten mit Modellen lohnt sich, auch wenn es zeitaufwendig erscheint. Die Schüler*innen finden Fehler einfacher in den Werken von anderen als in ihren eigenen. Und wenn sie einen Fehler gefunden haben, ist die Chance kleiner, dass sie ihn selbst wiederholen. (Berger 2003, S. 92)
Schieberegler
Der Didaktikprofessor Axel Krommer hat während dem Fernunterricht im Frühjahr 2020 eine interessante Herangehensweise für die Unterrichtsplanung entwickelt. Diese lässt sich ausgezeichnet auf den projektbasierten Unterricht anwenden.
Die Idee dabei ist es, die Rahmenbedingungen des Projekts anhand von Schieberegler einzuschätzen. Aufgrund dieses Rahmens können dann Entscheidungen für die Planung und Durchführung getroffen werden, wie man im untenstehenden Beispiel sehen kann. Die Parameter der Regler, können dabei beliebig auf das Projekt angepasst werden. Wichtig ist, dass es sich jeweils um Paare handelt, die sich also als Gegensätze gegenüberstehen. (Krommer 2020)
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© Lukas Pfeifer, 2025